Die Trust Technique als Wegbegleiter
24/01/2022 10:44:16
Im letzten Jahr unseres London Aufenthaltes entdeckte ich etwas in London und diese Entdeckung führte auch dazu, dass es heute Mindful Mona überhaupt gibt.
Ich lernte Mary Joy kennen, ihren Ponyhof mitten in London & mit ihr die Trust Technique.
Mary Joy kam eines Tages auf mich zu & fragte:
„Mona, if mindfulness is such a big thing in your life, why don´t you learn mindfulness for horses?“
Das war eigentlich eine gute Frage, da ich seit meiner Geburt durch meine Mama mit Pferden zu tun hatte.
Ich lernte also die Trust Technique für Großtiere & bin seit 2018 ausgebildeter Trust Technique Practitioner.
Neben zahlreichen Kundenpferden konnte ich die Wirkungen der Trust Technique schon eindrücklich bei meinen beiden Katzen & meinem Pony Smokey erleben.
Mindfulness? Also, Achtsamkeit für Tiere?
Ziemlich lange war auch ich der Meinung, dass Achtsamkeit FÜR Tiere Quatsch ist,
wo unsere tierischen Begleiter eher uns zu einem Leben im Hier & Jetzt verhelfen.
Und daran glaube ich auch weiterhin bzw. spüre es förmlich, wenn ich bei meinem
Pony in der Herde sitze und jedes Mal durch ihre pure Anwesenheit zur Ruhe finde.
Aber wir Menschen teilen nicht nur unseren Alltag mit unseren Pferden oder Hunden,
sondern sie leben auch in unserer Welt. Egal wie sehr wir uns im Training, im Umgang
oder in der Haltungsform bemühen, sie leben in einer menschengemachten
Umgebung. Hier kann es zu Konflikten oder Unfällen mit den Tieren kommen,
welche es dann zu lösen gilt. Aber selbst ohne das Vorhandensein spezifischer Probleme
begegnen wir unseren Tieren oft nicht unvoreingenommen. Wir haben unsere eigene
Ängste, Sorgen und Probleme. Wir haben uns ein Bild von uns,
unserer Welt und unseren Tieren geformt. Bewusst oder unbewusst tragen wir den Rucksack
mit all´ diesen Gedanken mit uns herum. Wie wir wissen beeinflusst das auch unsere
sensiblen vierbeinigen Freunde.
Ein kleines weißes Pony als Beispiel von Übertragung & Gegenübertragung
Mit Mary Joy, dem Ponyhof und der Trust Technique lernte ich auch Numba kennen.
Numba ist eines der wenigen Tiere bisher in meinem Leben an die ich sofort
und nachhaltig mein Herz verloren habe. Sie war das erste Lebewesen
mit dem ich die Wirkungen der Trust Technique erleben durfte.
Ich verbrachte fast jeden Tag auf diesem Hof und somit auch viel Zeit mit
dieser süßen Camargue Stute. Numba durfte nur von erfahrenen Personen
betreut werden & somit eigentlich auch nicht von mir. Mit der TT-Ausbildung
hatte ich aber auch die Eintrittskarte hinter Numbas vergitterte Boxentür.
Numba wurde von Mary Joy aus sehr schlechter und traumatisierender
Haltung gerettet und sie darf seitdem auf dem Ponyhof leben.
Womöglich hat sie sich seit ihrer Ankunft auf dem Hof „daneben benommen“, also nicht so verhalten
wie wir Menschen es gerne gehabt hätten bzw. erwartet hätten wo sie doch jetzt in Sicherheit ist.
Numba hatte sich zu ihrem eigenen Schutz entschlossen den Menschen lieber nicht zu trauen.
Also handelte sie ziemlich plötzlich mit angstbesetzten-aggressiven Verhalten z.B. durch Beißen.
Sie zeigte lediglich Symptome eines psychischen Traumas. Vor allem bei Tieren sind wir meist
schnell in unserer „Diagnosestellung“ und behaupten die Tiere sind verhaltensauffällig.
In Wirklichkeit handelt es sich dabei um eine ganz normale Reaktion
auf die oft vollkommen „verrückte“ und unnormale Situation, die sie erlebt haben.
Es entwickelt sich ein Teufelskreis, denn wie soll ein Pony jemals von selbst
„aus der Nummer rauskommen“, wenn man es immerzu als gemeingefährlich bezeichnet?
Wir übertragen eine Eigenschaft auf das Tier & dieses antwortet mit der „gewünschten Reaktion“.
Numba und ich entwickelten unsere eigene Form der Kommunikation und bald wusste ich genau
wo eine Grenze bei ihr erreicht war & sie lernte ihre Grenzen wiederum etwas dezenter zum Ausdruck
zu bringen.
Leider musste ich sie bei meinem Umzug nach Deutschland zurück lassen und habe sie seit meinem
Besuch 2019 nicht mehr wieder gesehen. Vielleicht schneide ich mal ein Video von unserer Reise
mit der Trust Technique. Wenn du schon einen kleinen Eindruck von ihr bekommen möchtest,
dann schau gerne in das Video von James French „What happens on a Trust Technique Dream Day„.
Dort ist Numba ab Minute 3:35 zu sehen.
Was ich von meinem Ponymann durch die Trust Technique lernen durfte
Das nächste Herzenstier in meinem Leben war dann sofort mein Pony Smokey.
Von Smokey habe ich durch Instagram erfahren. Ein Foto und ein kleiner Bericht
und es war sofort um mich Geschehen. Frei nach Erich Fried:
„Es ist Unsinn sagte die Vernunft. Es ist was es ist sagte die Liebe.“
Ich wusste, dass Smokey eine bewegte Vergangenheit hatte & noch einige an Last
auf seinen Schultern liegt. Auch ahnte ich, dass er mich wohl das eine oder andere Mal
an meine Grenzen bringen würde. Was ich nicht im Ansatz vermuten konnte,
war wie oft ich zweifelte ob er es wohl bei mir am besten hat oder nicht doch lieber
jemand anders sich besser um ihn kümmern würde. Es ging oft ein Schritt vor
und zwei wieder zurück. Aber durch die Trust Technique und die akademische Reitkunst
hatten wir von Anfang an sogar zwei roten Fäden an denen wir uns entlang hangeln konnten.
Smokey hat mir vor allem gezeigt, dass eine tiefe Bindung nicht gleich zerbricht, wenn sich
ein paar kleine Fehltritte einschleichen. Er hilft mir immer und immer wieder meine Perfektion
loszulassen & er zeigt mir sofort, wenn ich nicht in meiner Intuition bin oder nicht im Hier & Jetzt.
Er spiegelt mir, wenn ich eine Situation zerdenke oder überhaupt nicht aufmerksam bin.
Wenn ich es am meisten brauche, auch wenn ich es nicht einsehe, erinnert er mich daran,
dass es vielleicht mal wieder an der Zeit für eine kleine gemeinsame Auszeit wäre und fordert
die Trust Technique ein.
Hast du Lust auf deinen Einstieg in die Trust Technique bekommen?
Schau gerne mal unter meinen Angeboten vorbei oder schreibe mich direkt an.
In der Zwischenzeit sind vielleicht die „Messages of Trust“ interessant für Dich!
Ich freue mich von dir zu hören!
Bis dahin,
Namaste